Zuerst war es nur eine Idee. Ich wollte Fotos von afrikanischen Wildtieren vergrößern und sie so hinter Büschen und Bäumen stellen, die Bilder eine 3D-Wirkung bekämen und quasi leben würden.

Ich fand die Idee so spannend, dass ich das zumindest testen musste.

Die Umsetzung war wiederum so gelungen, dass ich die Testinstallation noch am selben Tag auf Bitte der Polizei wieder abbauen musste. Eine Hundebesitzerin war fast in Ohnmacht gefallen, als sie einen ausgewachsenen Löwen im Park entdeckte. Da half auch keine Erklärung, dass Löwen aus Pappe nicht beißen.

Also ab mit der Idee in den Keller.
Dazu kam, dass mir selbst auch der wirkliche Sinn darin fehlte. Was sollte eine solche Fotoausstellung bewirken?

Die Erkenntnis kam, als ich einige Monate später eine eher kleine Meldung in der lokalen Zeitung las, dass die Bäume des Schlossparks durch den Klimawandel extrem gefährdet sind. Über ein Viertel musste gefällt werden.

Eine dramatische Entwicklung, die aber keinen so recht zu kümmern schien.

Ganz anders, als wenn über die drohende Ausrottung von Elefanten, Nashörnern oder Löwen berichtet wird. Das interessiert die Menschen und die Medien sind voll davon.

In der Folge mutierte meine Fotoidee damit zu einem Umwelt-Projekt. Wenn ich es schaffen würde, kreative Stolpersteine im Park zu schaffen, also Bild-Umsetzungen, die Passanten stoppen und in der Folge zum Nachdenken bringen, würden meine Afrikafotos vielleicht sogar noch etwas Gutes bewirken.

Im Klartext: Eine bedrohte afrikanische Tierart zu einem bedrohten deutschen Baum.

Im Rahmen der Rumpenheimer Kunsttage bekam ich die Gelegenheit dazu.

AFRIKA GANZ NAH war der Titel.

Der Erfolg war überwältigend. Während der beiden Aktionstage lockte die Ausstellung viele hundert Besucher in den Park, alleine über vierhundert bei unserer Taschenlampensafari mit afrikanischen Trommeln und nächtlichen Dschungelgeräuschen.

Und dabei kamen so ganz nebenbei über 700 Euro Spende für die geplante Bewässerungsanlage für den Park heraus.
Erstaunlich, was manchmal aus einer einfachen Idee werden kann.

Ich wünsche Euch viel Spaß bei meiner recht ungewöhnlichen Fotoausstellung: AFRIKA GANZ NAH.